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ARRIVAGE Cristal Roederer 2016 @ CHF 185.00 zzgl. 8,1% MwSt. | TIPP: Bourgogne Blanc 2022 Domaine Fourrier @ CHF 53.- zzgl. 8,1% MwSt. | Cabernet Sauvignon Montelena Estate 2006 @ 123.00 zzgl. 8,1% MwSt. | Château Léoville-Poyferré 2003 @ CHF 130.00 zzgl. 8,1% MwSt.

Bordeaux 2022

Wir waren in unserem En-Primeur-Statement (weiter unten) bereits überzeugt, dass 2022 ein unglaublicher und einzigartiger Jahrgang ist. Jetzt, da die Weine in Flaschen abgefüllt sind, ist klar, dass sie dem anfänglichen Hype voll und ganz gerecht werden – und das nicht nur im oberen Preissegment. Die 2022er sind tiefgründig, vielschichtig und konzentriert, bleiben dabei aber wunderbar ausgewogen, leichtfüssig und elegant.

"Dies ist ein aussergewöhnlicher Jahrgang, der als einer der ganz Grossen in die Geschichtsbücher eingehen wird." Jeb Dunnuck

2022 hat viele hochbewertete Weine herausgebraucht. Die wahre Freude aber liegt an der bemerkenswerten Qualität, die in der gesamten Region zu finden ist. Es ist möglich, sensationelle Weine von kleinen Châteaus und weniger bekannten Appellationen zu überraschend erschwinglichen Preisen zu entdecken. Und oft sind die 2022er die besten, die einige Verkoster von diesen Weingütern je probiert haben. Das ist nach den aussergewöhnlichen Jahrgängen wie 2016, 2018, 2019 und 2020 in der Tat bemerkenswert.

2022 ist ein herausragender Jahrgang, der sich neben 1928, 1929, 1945, 1947, 1959, 1961, 1982, 1989, 1990, 2000, 2005, 2009 und 2010 sowie den modernen Grössen von 2016, 2018, 2019 und 2020 einreiht. Klar, die älteren Jahrgänge sind legendär. Jedoch hat die moderne Weinherstellung die Qualität auf ein ganz neues Niveau gehievt. Fortschritte im Weinbau, Präzision bei der Weinherstellung und sorgfältige Auswahl haben zu Weinen mit feineren Tanninen, grösserer Ausgewogenheit und beispielloser Reinheit geführt. Die besten 2022er werden deshalb ebenfalls zu Legenden.

 

Im April 2022:

Es war heiss. Wie in weiten Teilen Europas, gab es auch südlich von Bordeaux Waldbrände. Trotzdem haben die 2022er wenig mit anderen Weinen aus extremen Sommern wie 2003 oder 2018 gemein.

Nein, diese Weine besitzen Kraft und Konzentration und überwältigten bei der Verkostung mit Mineralität und Frische. Unterstützt werden sie dabei von einer ausgeprägten Tanninstruktur, neigen jedoch nicht zum Exzess. Sie weisen, wenn überhaupt, eine kühlende, drahtige Säurelinie auf, die jeden Vergleich mit den wuchtigen und überextrahierten Exemplaren der oben genannten Jahrgänge völlig ausschliesst. Die Qualität der Tannine ist fein und wird von einer reifen, verführerischen Frucht getragen.

Das vorangegangene Jahr war zwar nicht sehr feucht, aber es gab regelmässig Niederschläge, welche die Wasserreserven aufzufüllen vermochten. Ein rauher und kalter Winter war für eine ordnungsgemässe Ruhephase in den Weinbergen verantwortlich. Dies wiederum sorgte im Frühjahr für einen guten Gesundheitszustand der Reben. Von da an war es nur noch warm, trocken und heiss – sehr heiss. In einem Punkt waren sich alle Erzeuger des Jahrgangs 2022 einig: Die Trauben waren zwar klein, aber die Schalen makellos. Die Säure war präsent, lebendig und die Reinheit des Aromas war intakt.

Es ist durchaus erstaunlich, dass nach solch einem Sommer, der die meisten Hitzerekorde gebrochen hat, die besten Weine mit der Präzision und dem Abgang eines viel kühleren Jahres enden.

Generell bevorzugen die neuen Superstar-Önologen frühere Ernten. Und zwischenzeitlich favorisieren auch die meisten Châteaux einen früheren Erntetermin. Dieser Ansatz – sofern erfolgreich durchgeführt – liefert „just reife“ Trauben mit wunderbarer Präzision und bewahrt auch niedrigere pH-Werte. Die besten Exemplare haben dann lebhafte, tiefe Farben, eine enorme Konzentration und eine wunderbare Frische, jedoch keinen übermässigen Alkoholgehalt.

Ist durch die Klimaerwärmung in Zukunft generell mit solch extremen Jahrgängen zu rechnen? Vermutlich schon. Nur heisst das nun leider nicht, dass sie alle so hervorragend herauskommen. Denn nebst menschlichem Zutun werden zahlreiche andere Komponenten grossen Einfluss auf die Qualität haben. Das Jahr 2021 hat wichtige Grundlagen für den 2022er geschaffen. Erfahrungen aus den vorangehenden heissen Jahren haben den Produzenten geholfen, im Weinberg und im Weinkeller die richtigen Entscheidungen zu treffen. Während die Winzer früher alles taten, um die Reife zu maximieren (indem sie zum Beispiel das Plafond stark entlaubten, um die Trauben der Sonne auszusetzen), wird heute nur vorsichtig zurückgeschnitten und somit ein Blätterschutzdach gebildet. Die kühleren Nächte gaben den Reben zudem die Möglichkeit sich zu erholen, was vergleichsweise 2003 nicht der Fall war. Die Verbesserungen im Rebbau sind durchaus auch sichtbar. Wo früher kahle und braune Stellen waren, siehe man heute zwischen den Reihen Gräser, Baumpflanzungen, Leben. Dass so viele Weingüter in der Lage waren, unter extremen Bedingungen Weine von solch hoher Qualität zu erzeugen, ist sowohl lobenswert als auch vielversprechend in einem sich verändernden Klima.

Was am Jahrgang 2022 so bemerkenswert ist und uns beeindruckt hat, ist die Gesamtqualität. Auch das unterscheidet ihn von anderen heissen Jahren. Es gibt fantastische Weine aus allen Appellationen und in allen Preislagen. Wir persönlich fanden das St. Julien aussergewöhnlich. Einige Weine werden viel Geduld einfordern (Margaux und Haut Brion sind Giganten), aber viele bereiten dank ihrer lebendigen, frischen Frucht und ihrer ausgewogenen Tannine schon in jungen Jahren Freude. Wir können uns nicht an eine so spannende und faszinierende En-Primeurs-Woche seit 2009 erinnern.

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Bordeaux 2022 Bewertungen

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